Monday, July 18, 2011

Weibliche Hormone

Es gibt drei Orte, an denen die Hormone produziert werden, die den weiblichen Zyklus steuern: Die Eierstöcke, die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und das Sexualzentrum im Gehirn (Hypothalamus). Der Hypothalamus ist das übergeordnete Zentrum, welches die anderen Organe steuert. Von ihm wird in regelmäßigen Pulsen das sogenannte Gonadotropin-Releasing-Hormon (GNRH) ausgeschüttet. Über die Abstände der Hormonfreisetzung (Pulsfrequenz) und ihre Stärke (Pulsamplitude) wird der Hormonhaushalt der darunterliegenden Hirnanhangsdrüse gesteuert. Die Hirnanhangsdrüse produziert eine Vielzahl von Hormonen, die andere Organe (Nebennieren, Schilddrüse) in ihrer Funktion beeinflussen.

Regulierung der Eizellreifung und des Eisprungs

Für den weiblichen Zyklus sind jedoch zwei dieser Hormone von wesentlicher Bedeutung: Das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das eisprungauslösende Hormon (LH= luteinisierendes Hormon). Das FSH stimuliert, wie der Name schon sagt, das Wachstum des Eibläschens am Eierstock und die Ausreifung der Eizelle. Mit zunehmender Größe werden von dem Follikel als drittem Ort der Hormonproduktion Östrogene gebildet, die ihren höchsten Spiegel im Blut zur Zyklusmitte hin erreichen, also zu dem Zeitpunkt, an dem das Eibläschen seine maximale Größe erreicht hat. Der hohe Östrogenspiegel wird von der Hirnanhangsdrüse bemerkt (”Feedback”) und es wird ein steiler Anstieg des LH zur Auslösung des Eisprungs bewirkt.

Wirkung Gelbkörperhormons auf die Gebärmutterschleimhaut

Nach dem Eisprung kommt es zur Umbildung des gesprungenen Eibläschens. Es bildet jetzt in der zweiten Zyklushälfte das sogenannte Gelbkörperhormon (Progesteron). Östrogen und Progesteron sind die Hormone, welche für die zyklusgerechte Beschaffenheit der Gebärmutterschleimhaut verantwortlich sind. Mit steigenden Östrogenkonzentrationen gewinnt die Schleimhaut der Gebärmutter an Höhe. Nach dem Eisprung wird das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) unter dem Einfluss des Gelbkörperhormons auf die Einnistung eines Embryos vorbereitet (Bild mit Hormonwirkung auf die Gebärmutterschleimhaut) . Der Embryo ist zu diesem Zeitpunkt ja noch im Eileiter unterwegs.

Einnistung des Embryos

Wenn der Embryo sich einnistet, dann bildet er das Schwangerschaftshormon (hCG), welches wiederum den Gelbkörper stimuliert. Der eingenistete Embryo ist durch die Bildung des hCG in der Lage, den Gelbkörper und damit die Gebärmutterschleimhaut zu erhalten. Er schafft sich somit auf hormonellem Wege seine optimale Umgebung. Wenn es nicht zu einer Einnistung kommt, dann bildet sich der Gelbkörper zurück und die Produktion des Hormons fällt steil ab. Dadurch wird der Gebärmutterschleimhaut ihre hormonelle Unterstützung entzogen und es kommt zu einer Blutung. Hier finden Sie eine Übersichtstabelle über Produktionsort und Wirkungsweise der genannten Hormone.

Herkunft & Wirkung der Hormone

Hier finden Sie eine tabellarische Übersicht über die wichtigsten weiblichen Hormone, ihre Produktionsorte und ihre Wirkung
Hormon
Ort der Produktion
Wirkung
GnRH
Hypothalamus
stimuliert die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)
LH
Hypophyse
löst den Eisprung aus und stimuliert den Gelbkörper
FSH
Hypophyse
stimuliert das Follikelwachstum am Eierstock
Östrogene (Östradiol)
Follikel
baut die Gebärmutterschleimhaut auf
Gelbkörperhormon
Follikel nach dem Eisprung (Gelbkörper)
Bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung vor und erhält die Schwangerschaft
hCG (Schwangerschaftshormon)
Embryo
stimuliert das schwangerschafterhaltende Gelbkörperhormon

Normwerte der Hormone

HORMON BEMERKUNG NORMWERT EINHEIT
Androstendion < 3,1 µg/l
DHEAS 0,35-4,3 mg/l
FSH Follikelphase
Ovulation
Lutealphase
1-10
2-21
1-8
U/l
fT3 freies T3 2.0 - 4.2 ng/l
fT4 freies T4 8-15 ng/l
LH Follikelphase
Ovulation
Lutealphase
2-15
22-105
1-19
U/l
(17-ß)-Östradiol Follikelphase
präovulatorisch
Lutealphase
30-120
90-330
60-185
ng/l
Progesteron Follikelphase
Lutealphase
21. Zyklustag
0,15-1,4
3-25
> 10
µg/l
Prolaktin 3,0-25 µg/l
Testosteron 0,85 µg/l
T3 gesamt 80-200 ng/dl
T4 gesamt 5-12 µg/dl
TSH 0,2-4* mU/l
*Anmerkung:
Bei Kinderwunsch sollten Werte < 2,5 besser noch < 1,5 angestrebt werden

Aus: » Normwerte der Hormone | Die Kinderwunsch-Seite von www.wunschkinder.net

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