Friday, November 25, 2011

Hebamme

昨儿又去见了一个Hebamme,在网上的测评非常不错,所以等了两个多星期之久(中间人家去休假了)终于约到了。可能和昨天准备不够充分有关,总体上给我的感觉竟是有点凌乱的。
不像上次,因为是那个Hebamme自己找上门的(我在Hebamme Zentral注册了一下,他们把我的联系方式给出去,看谁有空或愿意接),又是来家里谈的,所以作为主人的我大有一副面试官的模样,也照本宣科地想了不少问题问她,而她的回答也很让人满意,而且可能是来了家里看到我们的生活条件,也打消了“穷学生”、“外国人”等偏见,她的态度也让我觉得很舒服,总的来说,两个人聊得还蛮投机的,唯一不足的就是她自己本身不提供什么课程,不禁让人产生类似于“她不够专业”的想法。
再说昨天见到的那个吧,我们的期望值很高,因为人家的确是名声远扬,可能也正是这个原因,外加又是我们去她的诊所见的面,多少给我一点盛气凌人的感觉,或者说,有些距离感,不过细想,这个倒也不难理解,毕竟德国民族本身就有点冰冷特质的,况且每个人的性格肯定也各有不同。上面也说到的,这次是我们找到她的,所以好像没那么理直气壮的感觉,更多不是想测试她的能力水平,反倒是想多听听她的建议,因而谈话就显得有些被动,极少的时候还有点拘束。从专业角度出发,这个Hebamme倒是让人觉得懂得更多些,她的信息量相对也比较大,譬如我问她孕妇茶的事情,她就推荐了一家花茶店给我,同时,还跟我们介绍了城里的几家名声不大但是声誉不错的婴儿用品店,这对身在异国他乡的我们还是很有帮助的,毕竟我们不是本地人,而本地朋友里面基本都是年轻人,对这些生活琐碎方面的事情也不很了解。另外,她自己本身提供一些课程,包括产前班、产后恢复班等,还有让我们很感兴趣的两个小时的Infotag "Rund ums Baby",主要涉及宝宝的基本装置、如何安抚宝宝等等。总的来说,在专业方面我对这个Hebamme毫无置疑,有点担心的就是她提供很多服务(全程谈话似乎有点推销的意味),尤其是她似乎很希望我可以在她那里产检(不难理解,这样保险公司就付钱给她了),可是我对我现在的妇科医生非常满意也非常信任(都有快三年的交情了吧),所以我还是更倾向于在妇科医生那里检查,况且医生那里的设备也更齐全些,这里让我担心的就是如果我不参加她提供的很多服务,简言之,就是她从我这里挣不到很多钱(虽说很多钱也是保险支付的,并不用我自己掏腰包),她会不会就不认真负责了?我倒也不担心她会像传闻中的那个印尼人那么恶劣——只收钱不做事,但是如果态度不够端正的话,是不是也会影响工作效果呢?
多少为了“讨好”她,我还是先在她那里报了产前班和那个Infotag,继续观察观察,再做最后的决定吧。

Saturday, November 12, 2011

Mutterpass

Jede Schwangere bekommt nach der ersten Vorsorgeuntersuchung von ihrem Gynäkologen einen Mutterpass ausgehändigt. In diesen Pass werden alle im Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt erhobenen Daten und festgestellten Untersuchungsergebnisse eingetragen. Obwohl dieser Pass grundsätzlich für fachmedizinisches Personal gedacht ist, werden anschließend Seite für Seite die Begriffe erläutert damit auch Sie wissen, was die medizinischen Begriffe und Fachabkürzungen bedeuten. Vom medizinischen Fachpersonal werden festgestellte Befunde wie folgt angegeben:

Negativer Befund: neg. ; - ; Ø
Positiver Befund: pos. ; +
o.B.: ohne (krankhaften) Befund

Seite 2 - Laboruntersuchungen
Auf diesen Seiten sind die Ergebnisse verschiedener Blut-Tests (serologische Untersuchungen) festgehalten. Neben den im Mutterpass vorgeschriebenen Tests ist es empfehlenswert, einen Toxoplasmose- sowie einen Aids-Test durchführen zu lassen. Toxoplasmose ist eine weit verbreitete Parasiten-Erkrankung. Sie wird übertragen durch rohes Fleisch, rohen Schinken und seltener durch Katzenkot. Wenn sich eine werdende Mutter im zweiten Schwangerschaftsdrittel zum ersten Mal ansteckt, kann das Ungeborene in seiner Entwicklung geschädigt werden. Dennoch müssen Sie keine übertriebene Angst vor dieser Krankheit haben: So gut wie jeder Mensch hat sie schon einmal unbemerkt durchgemacht und ist somit immun. Den Test müssen Sie allerdings selbst bezahlen. Ein Aids-Test (HIV-Test) wird auf Wunsch durchgeführt, die Kasse übernimmt hierfür die Kosten. Im Mutterpass wird festgehalten, dass der Test gemacht wurde, nicht aber das Ergebnis.

Blutgruppenzugehörigkeit
Die Blutgruppe und der Rhesus-Faktor der werdenden Mutter werden hier eingetragen. Der Grund: Bis vor wenigen Jahrzehnten starben manche Kinder kurz nach der Geburt aus unerklärlichen Gründen. 1940 entdeckte schließlich ein österreichischer Arzt die Ursache: eine Rhesus-Unverträglichkeit zwischen Mutter und Kind. Dazu kann es kommen, wenn eine rhesus-negative Frau, also eine Frau, in deren Blut der Rhesusfaktor fehlt, ein Kind von einem rhesus-positiven Mann bekommt. Das Kind wird vermutlich auch rhesus-positives Blut haben, das nun in Kontakt mit dem Blut der Mutter kommt. Trifft rhesus-positives mit rhesus-negativem Blut zusammen, so werden in dem Blut, das keinen Rhesusfaktor besitzt, Antikörper gebildet, die das rhesus-positive Blut zerstören können. Heute ist diese Komplikation aber kein Problem mehr. Ist eine Rhesus-Unverträglichkeit zu erwarten, wird die Mutter mit einem Serum geimpft. Dieses Anti-D-Serum sorgt dafür, dass im Blut der Mutter keine Antikörper gebildet werden. Auch nach Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüchen wird das Anti-D-Serum injiziert, denn auch dabei kann es geschehen, dass sich das Blut der Mutter mit dem des Embryos vermischt, und im Blut der Mutter bilden sich Antikörper, die das nächste Kind gefährden könnten.

Antikörper-Suchtest (AK-Suchtest)
Bei diesem Test wird untersucht, ob sich Antikörper gegen Blutgruppen-Antigene gebildet haben. Ein negativer Antikörpersuchtest ist der Normalfall. Bei rhesus-negativen Frauen wird mehrmals auf Anti-D-Antikörper untersucht. Lassen sich bis zur 28. - 30. Woche keine Anti-D-Antikörper nachweisen, so wird eine Anti-D-Prophylaxe durchgeführt. Man spritzt ein Anti-D-Serum und verhindert so, dass der Körper der Mutter selbst Antikörper bildet. Der Antikörpersuchtest zur Bestimmung der Blutgruppen-Antigene wird wiederholt im Laufe der Schwangerschaft (Antikörper-Suchtest-Kontrolle).

Röteln-HAH-Test
Eine Rötelinfektion während der ersten drei Schwangerschaftsmonate kann schlimme Folgen für das Kind haben: Herzfehler, Blind- oder Taubheit, geistige Defekte. Deshalb wird mit einer Blutuntersuchung überprüft, ob ein Schutzwert (Titer = Gehalt an Antikörpern gegen Röteln) vorhanden ist. Liegt der Titer bei 1:16 oder höher, so hat die Mutter genügend Antikörper im Blut und ist ausreichend geschützt. Liegt er darunter (1:8), kann ein Kontakt mit Röteln verhängnisvoll sein. Wenn Sie in dieser Situation sind, sollten Sie sofort ein Röteln-Immunglobulin spritzen lassen! Wenn Sie als Kind die Röteln hatten oder als junges Mädchen dagegen geimpft worden sind (spätestens drei Monate vor Eintritt der Schwangerschaft), brauchen Sie sich keine Sorgen machen. Selbst wenn Sie mit einem an Röteln erkrankten Kind zusammenkommen, kann Ihrem Baby nichts geschehen. Durch die Antikörper, die sich im Blut gebildet haben, sind Sie und das Ungeborene vor Ansteckung sicher.

Seite 3

Nachweis von Chlamydia trachomatis- DNA aus einer Urinprobe
mittels Nukleinsäure-amplifizierendem Test (NAT)
Diese Infektion sollte während der Schwangerschaft unbedingt behandelt werden, denn sie kann beim Neugeborenen zu Augen- und Lungenentzündungen sowie Harnwegsentzündungen führen.

Antikörper-Suchtest-Kontrolle
Bei diesem Test wird erneut untersucht, ob sich Antikörper gegen Blutgruppen-Antigene gebildet haben.
Der Test wird inder 24. bis 27 SSW (Schwangerschaftswoche) wiederholt.

Röteln-HAH-Test-Kontrolle
Falls beim ersten Röteln-Bluttest festgestellt wurde, dass die Schwangere nicht ausreichend gegen Rötelnviren geschützt ist, wird eine zweite Blutuntersuchung veranlasst, um festzustellen, ob der Titerwert (Gehalt an Antikörpern gegen Röteln) sich verändert hat, ob genügend Antikörper im Blut vorhanden sind und die Schwangere gegen Röteln immun ist.

LSR durchgeführt
Syphilis (Lues venera) ist eine Geschlechtskrankheit, die zur Schädigung des Kindes führen kann. Bei der Vorsorgeuntersuchung wird deshalb nach Syphilis-Erregern gesucht (LSR steht für Lues-Such-Reaktion). Im Mutterpass wird nur festgehalten, ob die Untersuchung stattgefunden hat, nicht das Ergebnis.

Nachweis von HBs- Antigen aus dem Serum
Bei diesem Test wird untersucht, ob eine Hepatitis B-Infektion vorliegt. Dabei handelt es sich um eine infektiöse Leberentzündung. Der Test wird im letzten Schwangerschaftsdrittel durchgeführt, um im Falle eines positiven Befundes noch vor der Geburt behandeln zu können.

Seite 4
Angaben zu vorangegangenen Schwangerschaften
In diese Tabelle werden Informationen zu vorherigen Schwangerschaften eingetragen. Unter anderem wird vermerkt, ob die Frau einen Kaiserschnitt (S = Sectio), eine Abtreibung (Abruptio), eine Fehlgeburt (Abort) hatte und wie vorangegangene Geburten verliefen. Bei einer Bauchhöhlenschwangerschaft wird EU (Extrauterine Gravidität) vermerkt. Aus dem Verlauf früherer Schwangerschaften kann der Arzt auf mögliche Risiken schließen.
Von einer Spätabtreibung wird gesprochen, wenn diese nach der 22. SSW erfolgt.

Seite 5
A. Anamnese und allgemeine Befunde/Erste Vorsorge-Untersuchung
Die Befunde der Erstuntersuchung (Anamnese) werden genau dokumentiert. Die 26 Punkte des Fragenkatalogs verschaffen einen Überblick über die Krankengeschichte der werdenden Mutter und mögliche Risiken. Fehl- oder Frühgeburten, Alter, aber auch körperliche und seelische Belastungen fragt der Arzt ab.

Unter Gravida vermerkt der Arzt, um die wievielte Schwangerschaft einschließlich der jetzigen es sich handelt. Hierzu zählen auch Fehlgeburten.

Para gibt an, die wievielte Geburt einschließlich der jetzigen Schwangerschaft eintreten wird. Beispiel: Bei einer erstmaligen Schwangerschaft in der abgetrieben (Abruptio = Schwangerschaftsabbruch) wurde steht unter Gravida:1 und unter Para:0.

Nach dem umfangreichen Katalog wird eine Schwangerschaft dann als Risiko-Schwangerschaft eingestuft. Aufgrund der vielen Kriterien passiert dies häufig. Werdende Mütter, die als Risiko-Schwangere eingestuft werden, brauchen deshalb aber keine Angst haben. Manche der aufgeführten Kriterien sind umstritten und haben oft nur wenig Bedeutung für die Schwangerschaft. Eine Risiko-Schwangerschaft muss nicht schwieriger sein als eine normale. Und Risiko-Schwangerschaft bedeutet zunächst nur, dass die Schwangerschaft besonders sorgfältig betreut werden muss. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt und fragen Sie bei Unklarheiten nach.

Dies sind die häufigsten Risiken
Adipositas: Sie liegt vor, wenn das Gewicht der Frau mehr als 20 Prozent über dem Normalgewicht liegt. Das hat aber nichts zu bedeuten, wenn die Frau sich fit fühlt.
· Schwanger unter 18 Jahren: Sehr junge Mütter brauchen besonders viel Zuwendung.
· Schwanger über 35: Für die Mutter ist dies nicht riskant. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Chromosomenstörung hat, ist jedoch höher.
· Sterilitätsbehandlung: Das Kreuzchen an diesem Punkt bedeutet: Die Schwangerschaft sollte besonders intensiv betreut werden, weil die Frauen vor der Schwangerschaft wegen Unfruchtbarkeit behandelt wurden.
· Rasche Schwangerschaftsfolge: Frauen, die ihr Kind im Abstand von unter einem Jahr bekommen, sind oft im Stress. Daraus können Probleme für die Schwangerschaft erwachsen.
· Allergien: Der Arzt klärt Überreaktionen auf bestimmte Stoffe und bewertet sie in Hinsicht auf die Schwangerschaft.

Beratung der Schwangeren
Aufgabe des Arztes ist es auch, Sie während der Schwangerschaft zu beraten. Er sollte Sie unter anderem über mögliche Risiken aufklären und Ihnen erläutern, wie Sie sich am besten auf die Schwangerschaft einstellen. Fragen Sie Ihren Arzt auch nach Geburtsvorbereitung und Schwangerschaftsgymnastik.

Seite 6
B. Besondere Befunde im Schwangerschaftsverlauf
Dieser zweite Risiko-Katalog bezieht sich auf Probleme, die während der Schwangerschaft auftreten können. Zu "besonderen Befunden" gehören seelische Belastungen ebenso wie frühe Blutungen oder Infektionen. Die lange Liste verdeutlicht, warum so viele Frauen als Risiko-Schwangere eingestuft werden. Auch durch einen Eintrag in dieser Liste sollten Sie sich deshalb nicht verunsichern lassen, sondern sich vom Arzt genau erklären lassen, was dies für Ihre Schwangerschaft bedeutet.

Abusus bezeichnet den Missbrauch von Alkohol, Tabak, Medikamenten, Drogen oder anderen Genussmitteln.

Mit Hydramnion wird ausgesagt, dass deutlich mehr Fruchtwasser (FW) als normal vorhanden ist.

Oligohydramnie bezeichnet eine zu geringe Menge an Fruchtwasser.

Bei einer Amnioskopie (Fruchtwasserspiegelung - Hohlnadel wird durch die Bauchdecke in die Gebärmutter geführt) wird in der Regel zwischen der 15. und 18. SSW mit Hilfe eines Amnioskops Fruchtwasser für Untersuchungszwecke unter Ultraschallkontrolle entnommen.

Bei einer vorgelagerten Plazenta (Geburtsweg wird versperrt) wird Placenta praevia vermerkt.

EPH-Gestrose kennzeichnet eine schwangerschaftsspezifische Erkrankung. E = Edema (Ödem, Wassereinlagerung im Gewebe); P = Proteinurie (Eiweißausscheidung über 1 ‰ im Urin); H = Hypertonie (Blutdruck über 140/90).

FB+ = fetale Bewegung positiv oder KB+ = Kindsbewegung positiv
FB- = fetale Bewegung negativ oder KB- = Kindsbewegung negativ

Terminbestimmung
Der Arzt berechnet den voraussichtlichen Geburtstermin (ET = Errechneter Entbindungstermin) des Kindes. Dafür muss er das Datum des ersten Tages Ihrer letzten Regel (LR) kennen. In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft kann dieser Termin durch eine Ultraschalluntersuchung korrigiert werden. Nur etwa vier Prozent der Babys halten sich aber tatsächlich an ihren "Termin". Ein kleinerer Teil kommt in den zehn Tagen davor zur Welt, Frühgeburten sind dabei nicht mitgezählt. Die meisten Kinder werden in den zehn Tagen nach dem errechneten Termin geboren.

Seite 7/8
Gravidogramm
Schwangere sollten alle vier Wochen zur Vorsorgeuntersuchung gehen, ab der 32. Woche alle zwei Wochen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden in das Gravidogramm eingetragen. Neben den Daten der Mutter wird hier auch die Entwicklung des Kindes genau dokumentiert.

Erste drei Spalten (Datum, SSW)
Hier werden das jeweilige Untersuchungsdatum, die angenommene und die gegebenenfalls korrigierte Schwangerschaftswoche (SSW) eingetragen.

Fundusstand
Der Fundusstand bzw. Symph.-Fundusabstand gibt den oberen Gebärmutterrand an und wird ertastet: Er fühlt sich wie eine Muskelschicht an. Als Maßeinheit für den Fundusstand wird die Anzahl der Querfinger (QF) angegeben. Beispiel: N + 2 QF bedeutet 2 Querfinger über dem Nabel

Kindslage
Die Kindslage gewinnt erst gegen Ende der Schwangerschaft an Bedeutung. Etwa vier Wochen vor der Geburt nimmt das Baby seine endgültige Lage ein. Bei den letzten Vorsorgeterminen wird deshalb sorgfältig untersucht, wo Kopf und Steiß des Ungeborenen liegen. Mediziner verständigen sich darüber in Abkürzungen wie SL(Schädel-Lage), BEL (Becken-Endlage oder Steißlage), QL (Querlage), S (Seitenlage).

Herztöne
Heute kann eine werdende Mutter manchmal schon in der achten Schwangerschaftswoche den Herzschlag ihres Kindes spüren. Mit Hilfe eines Ultraschallgerätes kann man den Herzschlag auch sehen, der Herzton-Wehenschreiber zeichnet ihn auf Papier auf. Der Puls des Kindes im Mutterleib ist doppelt so schnell wie der eines erwachsenen Menschen: 120 bis 140 Schläge in der Minute. Die Herzfrequenz ist für den Arzt ein wichtiges Indiz dafür, dass es dem Kind auf seinem Weg ins Leben gut geht.

Kindsbewegung
Die werdende Mutter wird gefragt, ob sie schon Kindsbewegungen gespürt hat. Denn der Zeitpunkt der ersten Kindsbewegungen ist ein weiterer Anhaltspunkt für den voraussichtlichen Geburtstermin. Beim ersten Baby bemerken Schwangere in der 18. bis 20. Schwangerschaftswoche die Bewegungen ihres Kindes zum ersten Mal. Bei der zweiten Schwangerschaft sind Kindsbewegungen bereits in der 16. Woche zu spüren. Sie können das Flirren und Flattern des Babys dann besser von Darmbewegungen unterscheiden. Kindsbewegungen sind ein Zeichen dafür, dass es dem Kind gut geht.

Ödeme
Ödeme sind Wassereinlagerungen, gegen Ende der Schwangerschaft haben sie fast alle Frauen. Meist verschwinden die Ödeme nach der Entbindung, denn bei der Geburt wird viel Flüssigkeit ausgeschwemmt. Besorgnis erregend werden dicke Füße nur dann, wenn gleichzeitig der Blutdruck steigt und im Urin Eiweiß gefunden wird. Dann entscheidet der Arzt, ob eine Behandlung mit Medikamenten ausreichend ist oder eine Überwachung in der Klinik notwendig ist.

Varikosis
Varikosis (Krampfadern) sind Blutstauungen in den Venen, die Spannungsgefühle und Schmerzen in den Beinen, manchmal auch in den Schamlippen erzeugen. Die Beinvenen müssen während der Schwangerschaft bis zu einem Viertel mehr Blut als früher zum Herzen und zurück transportieren. Dadurch sind sie manchmal überfordert. Sie erweitern sich und treten nach außen. Normalerweise verschwinden Krampfadern nach der Geburt. Um vorzubeugen, sollten Sie Hausarbeit möglichst im Sitzen erledigen, viel barfuß laufen (das bewegt die Muskeln und pumpt das Blut zurück!). Auch Stützstrümpfe helfen. Wohltuend sind regelmäßige Bürstenmassagen mit kaltem Wasser oder Fußgymnastik (wie sie betrieben wird, lernt man in vielen Geburtsvorbereitungskursen). Sie sollten jedoch auch mit dem Arzt darüber sprechen, denn Krampfadern können die Gefahr einer Thrombose erhöhen.

Gewicht
Wie viel eine Frau während der Schwangerschaft zunimmt, ist individuell unterschiedlich. Bis zur 16. Schwangerschaftswoche ändert sich das Gewicht kaum. Eine Zunahme von 12 bis 15 Kilo bis zum Ende der Schwangerschaft ist nicht ungewöhnlich. Eine extreme Gewichtszunahme ist ein Risikofaktor für Mutter und Kind, denn sie könnte die Versorgung des Ungeborenen verschlechtern.

RR
Aus dem Blutdruck (RR nach Riva-Rocci) lässt sich schließen, wie gut z.B. der Herzmuskel pumpt und damit den Kreislauf von Mutter und Kind in Schwung hält. Ein niedriger Blutdruck beginnt ungefähr bei 100/70, ein hoher bei 140/90. Um zu beurteilen, ob der Blutruck sinkt oder steigt, sollten allerdings immer frühere Werte herangezogen werden. Normalerweise fällt der Blutdruck im zweiten Schwangerschaftsdrittel etwas ab. Ein Blutdruck, der erst im Laufe der Schwangerschaft steigt, kann beginnende Krankheiten ankündigen, beispielsweise eine Gestose. Bei Schwangeren mit Blutdruckproblemen achtet der Arzt immer auch darauf, ob das Ungeborene gut versorgt wird und richtig wächst. Fällt der Blutdruck zu sehr ab oder steigt er sehr, dann geht es oft nicht ohne Medikamente.

Hb (Eryl)
Diese Untersuchung dient zur Feststellung von Blutarmut (Anämie). Blutarmut bedeutet nicht etwa zu wenig Blut, sondern den Mangel an Blutfarbstoff (Hämoglobin). Dieser Farbstoff hat eine lebenswichtige Aufgabe: Er nimmt in den Lungen Sauerstoff auf und transportiert ihn zu den einzelnen Zellen des Körpers - auch zu denen des ungeborenen Kindes. Um Hämoglobin bilden zu können, braucht der Körper Eisen. Schon unter "normalen Umständen" ist es schwer, den Eisenbedarf des Körpers zu decken. Um so mehr in der Schwangerschaft, vor allem in der zweiten Hälfte, wenn der Eisenbedarf sich erhöht. Wichtig bei Eisenmangel ist, die Ernährung umzustellen: Nahezu alle roten Gemüsesäfte und Früchte enthalten Eisen. Meist verschreibt der Arzt Eisentabletten.

Sediment (Eiweiß/Zucker/Nitrit/Blut)
Bei jedem Vorsorgetermin wird mit Hilfe eines Teststäbchens das Urin auf Eiweiß, Zucker, Nitrit (Bakterienstoffwechsel-Produkt) oder Blut untersucht. Für einen eindeutigen Urin-Befund benötigt der Arzt den so genannten Mittelstrahlurin. Das ist der zweite Urinstrahl beim Wasserlassen: Im ersten können Bakterien der Scheide mitschwimmen und so den Befund verfälschen. Eiweiß und Zucker dürfen allenfalls gegen Ende der Schwangerschaft gering positiv sein. Wird Zucker im Urin gefunden, kontrolliert man am selben Tag auch den Blutzucker, um eine Schwangerschafts-Diabetes (Zuckerkrankheit) auszuschließen. Vorübergehend können auch viele Süßigkeiten oder eine sehr kohlehydratreiche Ernährung an der Zuckerausscheidung schuld sein. Nitrit und Blut im Urin deuten auf eine Entzündung der Blase oder der Niere hin. Für Harnwegsinfektionen sind viele Frauen in der Schwangerschaft leider anfälliger als sonst.

Vaginale Untersuchung (VU)
Hierbei ertastet der Arzt die Beschaffenheit von Muttermund (MM, portio) und Gebärmutterhals (Cx = Cervix uteri; Zervix). So kann er rechtzeitig eine Frühgeburtsneigung erkennen, wenn z.B. der Muttermund weich wird und sich leicht öffnet.

Sonstiges/Therapie/Maßnahmen
Hier werden Untersuchungen festgehalten, die zusätzlich durchgeführt wurden, zum Beispiel der Triple-Test in der 11. bis 14. SWW, um die Wahrscheinlichkeit für das Down-Syndrom zu ermitteln.

Bei einer nicht besonders präzisen NFM (Nackenfaltentransparenzmessung) wird per hochauflösendem Ultraschall die Dicke einer mit Flüssigkeit gefüllten Nackenfalte gemessen, die einen Rückschluss (normal sind 1,0 bis 2,5 mm ) auf das Down-Syndrom-Risiko herstellt.

Die Wahrscheinlichkeit, ein Kind mit Down-Syndrom (Mongoloismus) oder Trisomie 21 (das Chromosom Nr. 21 liegt dreifach vor) zu gebären, steigt mit zunehmendem Alter und liegt wissenschaftlichen Studien zufolge bei
20-Jährigen bei 1:1.550; 25-Jährigen bei 1:1.350; 30-Jährigen bei 1:900;
35-Jährigen bei 1: 300; 40-Jährigen bei 1: 100; 45-Jährigen bei 1: 30.

Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass im Jahr 2009 das Durchschnittsalter aller verheirateten und unverheirateten Mütter beim ersten Kind bei fast 29 Jahren lag.

Seite 9
Besonderheiten zu den Katalogen A. und B.
Besonderheiten und Ergänzungen zu den Risikokatalogen werden hier eingetragen, zum Beispiel wenn eine Amniozentese durchgeführt wurde. Diese Untersuchung wird Frauen über 35 empfohlen, um Chromosomenschäden beim Kind zu erkennen.
Stationäre Behandlung während der Schwangerschaft
Cardiotokographische Befunde
Falls es irgendwelche auffälligen cardiotokographischen Befunde gibt, werden diese hier aufgeschrieben. Der Herzton-Wehen-Schreiber (Cardiotokograph, CTG) zeichnet die Herztätigkeit des Kindes sowie die mögliche Wehenbereitschaft der Gebärmutter. Das Gerät besteht aus einem kleinen Ultraschall-Kopf und einem Wehendruckmesser, die am Bauch der Schwangeren angebracht werden. Sie erhalten ihre Impulse über einen Taststift, der mit leichtem Druck gegen die Bauchdecke der Mutter gepresst wird. Arzt und Hebamme können mit Hilfe der elektronischen, auf einem Papierband registrierten Signale erkennen, ob es dem Kind im Bauch gut geht. Der Cardiotokograph gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln bei der Überwachung einer Geburt. Während der Vorsorge greifen Frauenärzte gerne zu dieser Untersuchung, um besonders Schwangere unter Stress optimal zu überwachen. Denn diese neigen am meisten zu so genannten vorzeitigen Wehen.
Die Abkürzung HT steht für Herztöne, der Begriff FHF für Fetale Herz-Frequenz (Herzschläge des Kindes).

Seite 10-12
Ultraschall-Untersuchungen
Mit Ultraschall (US = Ultraschall - Sonographie) kann der Arzt das Kind von Kopf bis Fuß untersuchen und prüfen, ob es sich gesund entwickelt. Mögliche Fehlbildungen können so rechtzeitig erkannt und teilweise schon im Mutterleib behandelt werden. Der Körper des Kindes wird bei den Untersuchungen gemessen, die Ergebnisse werden in den Mutterpass eingetragen. Gibt es weder Risiko noch Verdacht, dass mit dem Ungeborenen etwas nicht stimmt, dann halten Experten drei Ultraschalltermine für ausreichend. Bei auffälligen Ultraschallbefunden werden weitere Ultraschalluntersuchungen zu diagnostischen Zwecken durchgeführt. Die Dopplersonographie ist eine Sonderform des Ultraschalls. Sie kommt nur zum Einsatz, wenn der Verdacht besteht, dass etwas nicht in Ordnung ist, z.B. wenn das Baby nicht ausreichend versorgt ist. Gemessen wird die Fließgeschwindigkeit des Blutes in Plazenta und Nabelschnur, manchmal misst man auch den Blutfluss im Herzen oder den Nieren des Ungeborenen. Obwohl nur drei Ultraschall-Termine vorgeschrieben sind, legen Frauenärzte im Durchschnitt sechs Mal pro Schwangerschaft den Schallknopf auf den Bauch der werdenden Mutter. Wenn Sie unnötige Ultraschalluntersuchungen stören, sollten Sie sich weigern. Über Schäden durch häufigen Ultraschall ist allerdings nichts bekannt.

Screenings
I. Sreening
9. - 12. Woche: Aus der Größe des Embryos errechnet der Arzt Alter und Geburtstermin des Kindes. Er kann im Ultraschall auch sehen, ob Mehrlinge unterwegs sind.

II. Screening:
19. - 22. Woche: Jetzt sieht man, ob alle Organe gut angelegt sind und sich das Baby normal entwickelt. Auch wo die Plazenta sitzt, lässt sich nun erkennen.
Jetzt, ab der 22. SSW ist das Gehör des Ungeborenen fertig ausgebildet und es kann ab jetzt nicht nur den Herzschlag oder die Verdauungsgeräusche der Mutter wahrnehmen sondern auch Stimmen von außen, wenn auch nur in gedämpfter Form.
VWP = Vorderwandplazenta (Plazenta liegt auf der Bauchseite)
HWP = Hinterwandplazenta (Plazenta hat sich bei der Wirbelsäule gelegt)

III. Screening:
29. - 32. Woche: Außer dem Wachstum des Ungeborenen wird die Funktion seiner inneren Organe, aber auch die Plazenta und die Fruchtwasserwassermenge bestimmt.
FS - Fruchtsackdurchmesser
SSL - Scheitel-Steiß-Länge, die Länge des Babys vom Scheitel bis zum Steiß
BPD - Biparietaler Durchmesser, der Querdurchmesser des kindlichen Kopfes (von Schläfe zu Schläfe)
FOD - Frontooccipitaler Durchmesser, der Längsdurchmesser des Kopfes (von Stirn zu Hinterkopf)
KU - der Kopfumfang
ATD - Abdominaler Transversaldurchmesser, der Querdurchmesser von linker zu rechter Bauchseite
APD - Anterior-posterior Durchmesser, der Durchmesser des Bauches vom Nabel zum Rückgrat
AU - Abdomenumfang, der Bauchumfang
FL - Femurlänge, die Länge des kindlichen Oberschenkelknochens
HL - Humeruslänge, die Länge des Oberarmknochens

Seite 13
Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf
SSL - Scheitel-Steiß-Länge, die Länge des Babys vom Scheitel bis zum Steiß
BPD - Biparietaler Kopfdurchmesser, der Querdurchmesser des kindlichen Kopfes (von Schläfe zu Schläfe)
ATD - Abdominaler Transversaldurchmesser, der Querdurchmesser von linker zu rechter Bauchseite

Seite 14
Weiterführende Ultraschall-Untersuchungen

Seite 15
Abschluss-Untersuchung/Epikrise
Im Mutterpass wird zusammenfassend festgehalten, wie die Geburt und das Wochenbett verlaufen sind. Auch Untersuchungen des Neugeborenen werden dokumentiert. Am Tag der Entlassung aus der Klinik und sechs bis acht Wochen nach der Geburt wird die Frau noch einmal untersucht. Die wichtigsten Ergebnisse werden ebenfalls im Mutterpass vermerkt.

Geburtsmodus
Der Geburtsmodus beschreibt, wie das Kind entbunden wurde:
Spontan (sp) - vaginale Entbindung ohne operativen Eingriff
Sectio (S) - durch Kaiserschnitt
vaginale Operation (vag. Op) - das heißt durch Zangengeburt (Forceps) oder Einsatz einer Saugglocke (VE Vacuum = Vakuumextraktion).

Kindslage
Hier wird festgehalten, wie das Kind bei der Entbindung im Bauch der Mutter lag: Mit dem Kopf zuerst (SL für Schädellage), mit dem Becken nach unten (BEL Becken-Endlage oder Steißlage) oder quer im Geburtskanal (QL für Querlage).

Apgar-Zahl
Gleich nach der Geburt wird der so genannte Agpar-Test durchgeführt. Er wurde 1953 von der New Yorker Narkoseärztin Dr. Virginia Apgar entwickelt. Durch den Test wird der Zustand des Neugeborenen so genau wie möglich erfasst. Die Ergebnisse zeigen, wie es die Geburt überstanden hat, wie gut es den Anpassungsprozess bewältigt und ob es sich nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell erholt. Untersucht werden fünf Lebensfunktionen. Für jeden Einzeltest bekommt das Neugeborene eine Note zwischen 0 und 2. Die Noten werden zusammengezählt: Acht bis zehn Punkte bedeuten, dass es dem Kind gut bis sehr gut geht, eine Bewertung unter sieben lässt eine (oft vorübergehende) Störung vermuten. Deshalb wird der Apgar-Test nach fünf und noch einmal nach zehn Minuten wiederholt. Hat das Baby bei der ersten Untersuchung weniger als vier Punkte, wird sofort behandelt.

pH-Wert
Neben dem Agpar-Test wird auch eine Blutuntersuchung des Neugeborenen gemacht. Aus der Nabelschnur-Arterie entnimmt der Arzt etwas Blut und testet den Säuregrad (Normalwert: pH 7,35 - 7,45). Wenn nötig, wird das Baby dann mit Sauerstoff versorgt.

Wochenbett
Kommt es im Wochenbett zu Komplikationen, so wird dies vermerkt. Bei der Abschlussuntersuchung vor der Entlassung aus der Klinik prüft der Arzt die Rückbildung der Gebärmutter (Uterus) und ob eventuelle Geburtsverletzungen heilen, beispielsweise ein Dammriss.

direkter Coombs-Test
Hierbei wird untersucht, ob das Kind Antikörper im Blut hat.

Seite 16
Besonderheiten im Wochenbett
2. Untersuchung nach der Entbindung (6. bis 8. Woche) durch den Frauenarzt.
Hier wird angegeben ob die Mutter gestillt, nicht gestillt hat oder abgestillt hat.
Vom Kinderarzt soll die Vorsorgeuntersuchung U3 in der 4. bis 6. Lebenswoche durchgeführt werden.

Weitere Schwangerschaft (Seiten 17 - 32)

Weitere Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche.
U1 = unmittelbar nach der Geburt
U2 = zwischen dem 3. und 10. Lebenstag
U3 = in der 4. bis 6. Lebenswoche
U4 = im 3. bis 4. Lebensmonat
U5 = im 6. bis 7. Lebensmonat
U6 = im 10. bis 12. Lebensmonat
U7 = im 12. bis 24. Lebensmonat
U7a = im 25. bis 42. Lebensmonat (keine Kassenleistung, teilweise freiwillige Leistung)
U8 = im 43. bis 48. Lebensmonat
U9 = im 6. Lebensjahr
U10 = im 7. bis 8. Lebensjahr (keine Kassenleistung, teilweise freiwillige Leistung)
U11 = 9. bis 10. Lebensjahr (keine Kassenleistung, teilweise freiwillige Leistung)
J1 = im 12. bis 15. Lebensjahr
J2 = im 16. bis 18. Lebensjahr (keine Kassenleistung, teilweise freiwillige Leistung)
Quelle: Wesentliche Auszüge aus ELTERN, 81673 München, mit eigenen Ergänzungen und Anpassungen auf den Stand 2009)

Unter der kostenfreien Telefon-Nummer 0800 0 11 77 22 (Mo - Fr. von 10 bis 18 Uhr) bietet die Unabhängige Patientenberatung Deutschland | UPD die Möglichkeit zu erfragen, ob bestimmte Leistungen oder Behandlungsmethoden als Regelleistung der Gesetzlichen Krankenversicherungen gelten.

Auch bei der Suche nach Ärzten, Kliniken, Pflegediensten, Heilpraktikern und Therapeuten, Selbsthilfegruppen sowie nach Fachanwälten für Medizin- und Sozialrecht wird unter der angegebenen Nummer geholfen.

Wednesday, November 9, 2011

Stillkissen und Stillkissenbezüge im Ökotest

cf. http://www.oekotest.de/ Mai 2011

32 Produkte in diesem Test

• Avalon Komfortbezug "Bio- Drell", natur
  Avalon Naturtextil (Versand)
• Avalon Still- / Entspannungskissen
  Avalon Naturtextil (Versand)
• Bruin Bezug hellblau Toys"R"Us
• Bruin Still- und Lagerungskissen Toys"R"Us
• Candide Bezug pastelrot Candide
• Candide Multirelax Still & Liegekissen Candide
• Chicco Bezug Wild Flowers Chicco
• Chicco Stillkissen Boppy Pillow Chicco
• Corpomed Bezug Bunte Punkte Corpomed
• Corpomed Stillkissen Classic Corpomed
• Esprit Bezug Garden Party Hauck
• Esprit Stillkissen Hauck
• Flexolax Bezug blau/ hellblau Joyfill
• Flexolax Stillkissen Joyfill
• Hans Natur Bezug Linon gelb mit Pünktchen
  Hans Natur (Versand)
• Hans Natur Stillschlange Hans Natur (Versand)
• Lotties Bezug Spielsachen Lotties
• Lotties Stillkissen Lotties
• Mudis Satin- Bezug, natur Mudis
• Mudis Stillkissen Hirseschalen Mudis
• Prolana Dinkelschlange Prolana
• Prolana Dinkelschlangenbezug Bobo Prolana
• Speltex Bezug, apfelgrün Speltex
• Speltex Stillkissen Speltex
• Sterntaler Bezug Maus Maxi Sterntaler
• Sterntaler Still- und Ruhekissen Sterntaler
• Theraline Bezug Blümchen gelb Theraline
• Theraline Stillkissen Komfort Theraline
• Träumeland Stillkissen Träumeland Nösslböck
• Träumeland Stillkissen Bezug Prinzessin
  Träumeland Nösslböck
• Zöllner Disney Baby Bezug Pooh Julius Zöllner
• Zöllner Disney Baby Stillkissen Julius Zöllner

Einmal in der Woche kommen Mütter mit ihren Babys zu Christiane Dornheim in den offenen Still- und Säuglingsberatungstreff in das Geburtshaus Frankfurt. Sie sitzen dann in einem hellen, lichtdurchfluteten Raum auf weichen Yogamatten, es gibt Mineralwasser oder Tee. Die Mütter tauschen sich aus, und die Frankfurter Kinderkrankenschwester gibt fundierte Ratschläge.

"Stillen ist ein Lernprozess, der die ersten zwei bis drei Wochen in Anspruch nimmt", erklärt Dornheim. Eine falsche Haltung kann bei der Mutter etwa Verspannungen im Nacken verursachen, werde das Kind nicht richtig gehalten, können die Brustwarzen wund werden. "Das Stillen klappt auch ohne Kissen. Wichtig ist der Bauch-an-Bauch-Kontakt zwischen Mutter und Kind", so Dornheim. "In den ersten vier bis acht Wochen kann das Stillen pro Brust bis eine halbe Stunde dauern. Ein Lagerungskissen etwa als Stütze im Rücken der Mutter oder unter das Kind geschoben, entlastet die Arme und Schultern." Gut seien lange, bananen- oder halbmondförmige Modelle.

Solche Kissen können Schwangere auch nachts für eine entspannte Seitenlage nehmen. Dornheim liegt jetzt auf der Seite. Ein Ende des Kissens klemmt zwischen den Knien, die Mitte stützt den Bauch und das andere Ende reicht bis unter den Kopf. Die Kinderkrankenschwester dreht sich um und stabilisiert nun den Rücken von hinten, so wird die Wirbelsäule entlastet. Legt man die lange Kissenwurst zu einer Schlaufe, lässt sich das Kind für einen Moment sicher hinlegen. Nur im Kinderbett und im Kinderwagen haben diese Kissen nichts zu suchen, weil sie den Luftaustausch um das Baby herum behindern können.

"Eine ganz besondere Umarmung" - so verkauft die Firma Chicco ihr Boppy-Stillkissen, denn alle "Neugeborenen brauchen ein Nest". Das klingt überzeugend. Wir wollten wissen, ob nicht nur die Marketingabteilung ihre Arbeit gut gemacht hat, sondern auch die Hersteller. Deshalb haben wir 16 Stillkissen und passende Stillkissenbezüge eingekauft und für einen Schadstoffcheck in die Labors geschickt.

Das Testergebnis

Zehn Stillkissen gehen mit "sehr gut" und "gut" aus dem Test. Das Candide Multirelax fällt mit "ungenügend" durch den Test. Bei den Stillkissenbezügen schneiden drei Viertel mit "sehr gut" und "gut" ab, nur der Sterntaler Bezug Maus Maxi ist "ungenügend".

Wie bereits in unserem letzten Test Stillkissen gibt es immer noch Füllungen, die Styrolrückstände aus der Produktion enthalten. Besonders schlecht steht hier das Candide Multirelax Still & Liegekissen da. Es enthält mehr als 100 Milligramm pro Kilogramm des Ausgangsstoffs Styrol, aus dem Styropor und letztendlich die Schaumstoffperlen gemacht werden. Solche Rückstände sind durch eine sorgfältige Herstellung vermeidbar und lassen sich durch eine thermische Nachbehandlung ausgasen. Das Corpomed Stillkissen Classic enthält noch stark erhöhte Styrolrückstände.

Bei den Stillkissen von Candide, Julius Zöllner und Chicco monieren wir giftige zinnorganische Verbindungen. Diese werden beispielsweise als Stabilisatoren für Kunststoffe verwendet. Auch hier fällt das Candide-Produkt als besonders stark belastet auf. Aus dem Chicco Stillkissen Boppy Pillow löste sich das Halbmetall Antimon. Es kann die Haut und Schleimhäute reizen.

Alternative Füllungen aus Getreideschalen oder -spelzen können für Allergiker und Atopiker, also Menschen mit Neigung zu Allergien, problematisch sein, wenn aus dem Kissen Teilchen mit Allergiepotenzial wie Pilzsporen oder Bakterien in die Raumluft übergehen. Der Innen- und Außenbezug sind nämlich für diese winzigen Teilchen keine Barriere. Der Test auf lebensfähige Bakterien und Pilze sowie auf Pilzbestandteile zeigte, dass im Mudis Stillkissen Hirseschalen, im Speltex Stillkissen sowie in der Prolana Dinkelschlange erhöhte Mengen an Bakterien und Pilzen vorhanden sind. In der Prolana Dinkelschlange wurde zudem eine erhöhte Belastung mit lebensfähigen Pilzen, die Toxine und Sporen bilden können, nachgewiesen. Diese geringe Vorbelastung kann dann zu einem Problem werden, wenn das Kissen feucht wird und anschließend nicht ordentlich gelüftet und getrocknet wird. Spritzgifte steckten in keiner Getreidefüllung.

Pestizidrückstände wurden jedoch in der Baumwollfüllung von Lotties gefunden, obwohl auf dem Etikett Bio-Baumwolle versprochen wird. Die nachgewiesenen Spritzgifte sind ein Hinweis darauf, dass konventionell angebaute Baumwolle für die Füllung des Lotties-Stillkissen verarbeitet wurde.

Bei vielen Stillkissenbezügen sind umstrittene halogenorganische Verbindungen und/oder optische Aufheller das Problem. Die Weißmacher stecken teilweise in den Etiketten, die sich entfernen lassen. In einigen Bezügen sind sie jedoch im Oberstoff, im Druck oder in der Applikation vorhanden. Die Weißmacher können mit dem Schweiß auf die Haut gelangen und in Zusammenhang mit Sonnenstrahlen die Haut reizen. Im Sterntaler Bezug Maus Maxi analysierten die beauftragten Labore nicht nur Weißmacher und halogenorganische Verbindungen, sondern zudem den krebsverdächtigen Farbstoffbaustein Anilin im blauen Stoff der Applikation.

Die Kissenbezüge von Prolana, Avalon, Hans Natur und Mudis haben keinen Reißverschluss, denn sie sind mit Bändern an den Enden der Kissenschlange zu verschließen. Bänder an Spielzeug sollten nicht länger als 22 Zentimeter sein. Da Stillkissen keine Spielkissen sind, werten wir das nicht ab.

So haben wir getestet

Der Einkauf

Zur Babyausstattung vieler Eltern gehört nicht nur eine Wickelkommode, ein Kinderwagen oder ein Babytragetuch, sondern auch ein Stillkissen. Wir haben uns deshalb umgeschaut, welche Stillkissen und -bezüge aktuell bei Babyausstattern, in Kaufhäusern und bei Bettenherstellern im Angebot sind und haben insgesamt 16 Stillkissen und -bezüge in unseren Einkaufskorb gelegt. Am häufigsten sind Stillkissen mit sogenannten Schaumstoff- oder Polystyrolperlen. Daher haben wir sechs Stillkissen mit solchen Schaumstoffperlen ausgewählt, ein Produkt, das mit Polyethylenperlen gefüllt sein sollte, und zwei Produkte mit Polyesterwatte. In sieben Produkte stecken Getreidespelzen, Baumwolle, Schurwolle oder Latexflocken.

Problematische Stoffe

In unserem letzten Test Stillkissen enthielten viele Produkte mit einer Füllung aus Polystyrol schädliche Rückstände, die ausgasen können. Auf diese Stoffe haben wir dieses Mal erneut getestet. Zudem wollten wir wissen, ob in Kunststofffüllungen schädliche zinnorganische Verbindungen stecken und sich aus Polyester giftiges Antimon löst. Die Naturfüllungen haben wir auf Sporen und Schimmelpilze sowie Pestizide aus der Landwirtschaft überprüft. Die Latexkissen wurden in einer aufwendigen Prüfkammeruntersuchung auf ausgasende, krebserregende Nitrosamine getestet. Mit dem Bezug kommt die Haut des Babys und der Mutter beim Schlafen, Ruhen und Stillen direkt in Kontakt. Deshalb haben wir auf problematische Farben testen lassen sowie auf umstrittene halogenorganische Verbindungen und Formaldehyd, das über die Textilveredlung in Bezüge geraten kann. Zudem wollten wir wissen, ob sich bedenkliche Schwermetalle wie das Allergen Nickel aus den bunten Aufdrucken, Applikationen und Stoffen lösen können.

Bewertung

Stillkissen kommen direkt mit dem Baby und seiner Haut in Berührung. Deshalb kann ein Stillkissen und ein Stillkissenbezug im Gesamturteil nur "sehr gut" sein, wenn sie keine problematischen oder umstrittenen Substanzen enthalten. Die Stillkissen und die Bezüge der Stillkissen haben wir jeweils einzeln bewertet und die Testergebnisse in zwei Tabellen dargestellt. Denn häufig sind Stillkissen und passende Bezüge einzeln erhältlich und die unterschiedlichen Füllungen mit Bezügen in vielen Designs und Farben kombinierbar.

Diese Gütesiegel finden Sie auf den Produkten

Toxproof

Wer vergibt es? Toxproof wird vom TÜV Rheinland vergeben und kennzeichnet Textilien, die in Bezug auf Schadstoffe überprüft wurden.

Was bedeutet es? Wie auch beim Öko-Tex Standard 100 handelt es sich um eine reine Schadstoffprüfung am Endprodukt. Es gibt Grenzwerte für Pestizide, chlorierte Benzole und Toluole, zinnorganische Verbindungen wie TBT und chlorierte Phenole, etwa PCP. Außerdem existieren Verbote für allergisierende und krebserregende Farbstoffe, Flammschutzausrüstungen und Schwermetalle.

Bewertung: Bei Textilien mit dem Toxproof-Zeichen handelt es sich nicht um Naturtextilien, ökologisch erzeugte Rohstoffe sind kein Thema. Das Zeichen ist auf Schadstoffe ausgelegt und geht zum Teil über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Doch teilweise sind die Grenzwerte, zum Beispiel bei Formaldehyd und den PAK, viel zu hoch.

Öko-Tex Standard 100

Wer vergibt es? Verantwortlich für den Standard ist die internationale Öko-Tex Gemeinschaft, der 14 Mitgliedsinstitute angehören. In Deutschland sind dies die Hohenstein Institute im schwäbischen Bönnigheim.

Was bedeutet es? Der Öko-Tex Standard 100 kennzeichnet Textilien, die auf Schadstoffe geprüft sind. Es gibt Grenzwerte für bedenkliche Stoffe und eine Verbotsliste für zum Beispiel krebserregende und allergisierende Farben.

Bewertung: Bei Bekleidung mit dem Zeichen Öko-Tex Standard 100 handelt es sich nicht um Naturtextilien. Kunstfasern sind erlaubt. Der Öko-Tex Standard 100 steht für eine reine Schadstoffkontrolle am Endprodukt und umfasst nicht den gesamten Produktionsprozess. Auch sind die Mengen an Chemikalienrückständen, die das Label erlaubt, teilweise inakzeptabel.

Naturtextil IVN zertifiziert best

Wer vergibt es? Das Siegel wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) vergeben.

Was bedeutet es? Best fordert 100 Prozent Naturfasern, die zu 100 Prozent aus kontrolliert biologischer Erzeugung stammen. Für die Ausrüstung sind nur mechanische, thermische und physikalische Verfahren gestattet. Behandlungen mit Formaldehyd sind tabu; ebenso optische Aufheller. Best fordert zudem schwermetallfreie Farben.

Bewertung: Bei den mit diesem Siegel ausgezeichneten Textilien handelt es sich um echte Naturmode. Best bietet den derzeit höchsten Standard für Naturtextilien und ist strenger als der internationale Standard GOTS.