Schwangere und Rohmilch
Dass Schwangere keine Rohmilchprodukte essen dürfen, ist eines der ersten Dinge, die Frauen zu hören bekommen, wenn sie sich über Schwangerschaft informieren.Und es stimmt: Rohmilchprodukte können den Erreger für Listeriose enthalten, die das Ungeborene schwer schädigen kann. Dabei ist egal, ob man einen ganzen Laib oder nur ein Stück vom befallenen Käse isst: Listerien sind in minimalsten Mengen schädlich und das Risiko der Erkrankung ist für Schwangere 20mal größer.
Allerdings prüfen Hersteller ihre Rohmilchprodukte auf Krankheitserreger. So sollten eigentlich gar keine befallenen Käse in den Handel gelangen. Was viele nicht wissen: Listerien können sich auch auf mit Mist gedüngtem Salat und Gemüse oder in rohem Fleisch und Fisch befinden. Ganz sicher gehen kann man also nur mit abgekochten oder ganz durchgebratenen Produkten.
Da Listeriose äußerst selten ist, genügt es aber auch, wenn Sie als Schwangere einige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Essen sie keinen abgepackten, vorgewaschenen Salat.
- Waschen Sie Obst und Gemüse immer äußerst gründlich.
- Entfernen Sie bei Käse die Rinde großzügig, hier würden sich die Listerien ansiedeln.
- Vermeiden Sie rohes Fleisch und rohen Fisch, wenn Frische und Hygiene nicht gewährleistet sind.
- Waschen Sie sich gründlich die Hände, wenn Sie mit rohen Lebensmitteln hantiert haben.
Schwangere und Essen
Scharfes Essen schadet dem Ungeborenen im Bauch nicht, hier kommt es schlicht darauf an, was Ihnen guttut. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte auf Scharfes verzichten und darauf achten, öfter am Tag kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen.Wichtig ist für Schwangere vor allem eine ausgewogene Ernährung: täglich Milch, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse der Saison, mehrmals in der Woche fettarmes Fleisch, einmal wöchentlich Fisch und dazu täglich mindestens 1,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee.
Schwangere und schwere Lasten
Natürlich sollten Sie in der Schwangerschaft schwere Lasten vermeiden. Doch wenn Sie eine normal verlaufende Schwangerschaft haben, ist gegen das gelegentliche Heben eines anderen Kindes oder der Einkaufstüten nichts einzuwenden. Achten Sie aber darauf, beim Heben den Rücken gerade zu halten und aus den Knien heraus zu heben. Spannen Sie zudem bei der Belastung den Beckenboden an, so wird dieser weniger belastet.Schwangere und Medikamente
Mit Medikamenten sollten Schwangere zurückhaltend sein, vor allem in den ersten zwölf Wochen. Bei einer starken Erkrankung sollten Sie aber eine medikamentöse Behandlung nicht scheuen: Die nicht behandelte Krankheit kann Ihnen und dem Kind in Ihrem Bauch mehr schaden als mögliche Medikamente.Es gibt auch Antibiotika, die für das Ungeborene unschädlich sind. In jedem Fall müssen Sie mit sich von Ihrem Arzt beraten lassen und die Nutzen und Risiken gegeneinander abwägen.
Schwangere und Kaffee
Zu dem Thema Schwangere und Kaffee schwanken die Untersuchungsergebnisse je nach Studie. Mal heißt es, Schwangere sollen ganz auf Kaffee verzichten, mal heißt es, erst hohe Mengen an Kaffee seinen schädlich.Wie viele Milligramm Koffein tatsächlich schädlich sind, ist schwer nachzuweisen. Verläuft Ihre Schwangerschaft normal und sind Sie und das Baby gesund, versuchen Sie vielleicht, es bei einer Tasse am Tag zu belassen. Droht eine Frühgeburt oder entwickelt sich das Kind verzögert, sollten Sie tatsächlich ganz auf Kaffee verzichten.
Schwangere und Fliegen
In den ersten zwölf Wochen sollten Schwangere auf das Fliegen, besonders auf Langstreckenflüge, verzichten: Der empfindliche Embryo könnte durch die Strahlen in großer Höhe belastet werden. Verläuft die Schwangerschaft unkompliziert, sind gelegentliche Kurzstreckenflüge zwischen dem vierten und siebten Monat grundsätzlich unbedenklich. Häufiges Fliegen und Interkontinentalflüge sollten von Schwangeren vermieden werden. Die Auswirkungen der Strahlen sind nicht einzusehen. Zudem besteht eine erhöhte Thrombosegefahr, sowie gegen Ende der Schwangerschaft die Gefahr einer Frühgeburt.Schwangere und Sex
Durch die Umstellung der Hormone und des Körpers ändert sich auch der Sex in der Schwangerschaft. Manche Schwangere bekommen mehr Lust und stärkere Empfindungen, andere möchten am liebsten ganz auf Sex verzichten.Erlaubt ist, was gefällt und ihrem Körper guttut. Der Schleimpfropf, der den Muttermund verschließt, schützt die Gebärmutter vor Infektionen. Fruchtblase und Gebärmutter wiederum schützen das Baby.
Bestimmte Bedingungen erfordern allerdings, dass Schwangere auf Sex verzichten. Dazu gehören Blutungen, Bauchkrämpfe, eine Muttermundschwäche, eine tief liegende Plazenta oder, wenn die Fruchtblase bereits geplatzt ist.
Schwangere und Nikotin und Alkohol
Hier gibt es keine Ausreden: Nikotin ist in der Schwangerschaft tabu. Viele unterschätzen die Folgen des Rauchens für ihr weiteres Leben und das des Babys. Erst wenn sie mit dem Schreien, schlechten Essen und der langsameren Entwicklung ihres Kindes zu kämpfen haben, bereuen viele, nicht die absehbaren zehn Monate lang verzichtet zu haben.Ebenso unterschätzt wird die Wirkung von Alkohol auf das Ungeborene. Alkohol in der Schwangerschaft steht an erster Stelle der Ursachen für geistige Behinderungen bei Babys. Er kann die Entwicklung fast aller Organe beeinträchtigen, unter anderem zu veränderten Gesichtsformen, Herzfehlern und verminderter Intelligenz führen. Solche Kinder sind häufig pflege- und betreuungsintensiv, krankheitsanfällig und unselbstständig, was das gesamte weitere Leben der Familie belastet.
Verzichten Sie also sowohl Ihrem Kind als auch sich selbst zuliebe während der Schwangerschaft auf den Konsum von Nikotin und Alkohol. Haben Sie als Schwangere mal ein Glas Sekt getrunken, wird das sicher nicht die oben genannten Folgen haben, aber den regelmäßiger Konsum in der Schwangerschaft müssen Sie schlicht unterlassen.
Mehr zu:
> Test: Ernährung in der Schwangerschaft
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