- Die Windeln müssen vor dem ersten Gebrauch gewaschen werden, um die Saugkraft zu aktivieren. Die maximale Saugfähigkeit wird nach drei bis vier Waschgängen erreicht.
- Vlieseinlagen fangen das große Geschäft auf. Die Vlieseinlagen können über die Toilette oder den Restmüll entsorgt werden. Das etwas dickere Vlies von der Rolle ist auch kompostierbar. Ansonsten können die Vlies bis zu 3 mal mitgewaschen werden.
- Die Klettverschlüsse müssen vor dem Waschen geschlossen werden, damit sich keine Fasern im Hakenband verhängen.
- Am einfachsten ist es die Windeln in einem Eimer mit Wäschenetz zu sammeln. Zur Geruchsvermeidung kann man ein paar Tropfen Teebaumöl in den Eimer geben. Bei vollem Eimer (spätestens aber alle 3 Tage) können Sie dann die Windeln in dem Wäschenetz direkt in die Waschmaschine geben. Das Netz bleibt beim Waschen geöffnet (Ausnahme: bei Strickwindeln Netz schliessen, sonst verwurschteln sich die Bänder).
- Die Windeln sollten im Hauptwaschprogramm mit 60° gewaschen werden (ohne Vorwäsche). Die Windeln sind auch bei 95° waschbar, allerdings beschleunigt dies den Verschleiß des Gewebes. Verwenden Sie möglichst haut- und umweltfreundliche Waschmittel mit wenig (noch besser ohne) Bleichmittel. Flecken können mit Gallseife behandelt werden. Sie verschwinden auch, wenn die Wäschestücke in die Sonne gehängt werden.
- Die Windeln werden weicher, und bei sehr empfindlichen Kindern hautverträglicher, wenn man dem letzten Spülgang eine halbe Tasse Essig oder etwas Kalweg / Entkalker beifügt. Dadurch werden auch die letzten Waschmittelreste aus den Windeln gespült.
- Bitte verwenden Sie keinen Weichspüler. Dieser reduziert erheblich die Saugfähigkeit, kann die Haut des Babys reizen und belastet unnötig die Umwelt.
- Zum Trocknen sollte man die Windeln am besten auf die Leine hängen. Trocknen im Wäschetrockner ist bei allen Windeln möglich, strapaziert aber die Fasern mehr und sollte daher möglichst nur bei mittlerer Temperatur erfolgen. Die Windeln können nach dem Trocknen an der Leine auch für kurze Zeit (ca. 5 Minuten - wirkt wie ein Weichspüler) in den Trockner, dies macht die Windeln ebenfalls kuschelig weich.
- Überhosen brauchen nicht nach jedem Windelwechsel gewaschen werden. Sie sind waschbar bis 60°; in der Regel reicht es, die Überhosen mit 40° zu waschen. Bitte kein Waschmittel mit Bleichzusätzen verwenden und nicht mit Essig spülen, da dadurch die Beschichtung beschädigt werden kann. Zwischendurch können sie auch von Hand abgespült werden.
- Überhosen zum Trocknen nie direkt auf den Heizkörper legen! Nicht dehnen und wringen, sondern nur ausdrücken, da das beschichtete Material sonst beschädigt werden kann.
- Beschichtete Überhöschen können mit der Zeit im Nahtbereich undicht werden. Mit ein wenig Wollwachs (mit dem Finger auf die Nähte im Beinabschnitt oder beim Klettverschluss auftragen und mit einem warmen Fön einrinnen lassen) werden diese wieder dicht.
- Wollüberhosen werden nur gewaschen, wenn Sie verschmutzt sind. Nasse Wollüberhosen werden nur gelüftet. Sie reinigen sich aufgrund des in der Wolle enthaltenen Lanolins selbst.
- Möglichst nach jeder Wäsche sollten die Wollüberhosen mit einer Wollkur nachgefettet werden, damit der Lanolingehalt wieder hergestellt wird. Dazu wird die Wollüberhose in die in Wasser aufgelöste Wollkur gelegt. Einige Zeit einweichen. Die Überhose danach nur ausdrücken (nicht wringen und nicht mit Wasser nachspülen) und trocknen lassen. Das dauert in der Regel 1 bis 2 Tage.
Das richtige Waschmittel
- Umwelt und Baby zuliebe am besten einen ökologischen Waschmittel-Baukasten benutzen, bei dem Bleichmittel, Enzyme und Parfum nicht generell vorhanden sind, sondern je nach Verschmutzungsgrad und Babyempfindlichkeit dosiert werden können. Erhältlich sind geeignete Produkte bei Naturwaren-Versandhäusern und -Geschäften, und im Spinnrad (Hobbythek-Baukasten).
- Einige Windelhöschen-Hersteller bieten selber Waschmittel an (und geben dann eine Garantie auf ihre Höschen nur bei Benutzung dieses Baukastens...).
- Sinnvoll ist nach dem Waschen immer ein Spülung mit Essigessenz oder verdünnter Zitronensäure ("Kalweg", "Kalkex" aus dem Hobbythek-Baukasten). Kalk wird damit aus den Windeln entfernt, und sie werden weicher und saugfähiger.
- Keinen Weichspüler benutzen! Er ist umweltschädlich, und legt sich in einer Schicht über den Stoff, verschlechtert so die Saugkraft der Windel und die Haftfähigkeit von Klettverschlüssen und kann selbstverständlich auch zu Hautreaktionen führen.
Waschen der Windeln
- Vorwäsche ist unnötig.
- Waschen ohne Vorwäsche bei 60°. Außer einem Soor-Pilz werden so alle Keime abgetötet1. Eine höhere Temperatur verbraucht ungleich mehr Energie und belastet die Windeln stärker. Manche Windelhöschen dürfen auch nicht gekocht werden.
- Mit der restlichen Familien-Wäsche kombiniert waschen - Windeln saugen sich (sinnvoller Weise...) sehr stark mit Flüssigkeit voll, und können dann die Maschine beim Schleudern stark belasten. Außerdem wird die Maschine mit den Windeln eines modernen effektiven Systems ohnehin kaum voll.
- Bei Bindewindeln bitte die speziellen Tipps unten auf dieser Seite beachten.
- Bei Höschen mit Klettverschluss das Klettteil entweder auf den Gegenklett drücken, oder die Höschen geschlossen waschen. Ist der Verschluss offen, klebt er in der anderen Wäsche fest, und zieht Fusseln u.ä. an, bis er irgendwann nicht mehr hält.
- Hartnäckige Flecken kann man mit Gallseife vorbehandeln oder die Windeln einweichen: Waschgang anlaufen lassen, Maschine für einige Stunden ausstellen, dann weiter laufen lassen (sehr einfach über mechanische Zeitschaltuhr zu realisieren; ein Tipp von Claudia). Ein sehr gutes Bleichmittel sind Sonnenstrahlen. Flecken stören aber auch höchsten das Auge - nicht das Baby (die chemische Keule für strahlende Sauberkeit jedoch eventuell schon...)
Waschen der Überhosen
Microfaser:
- Müssen nur in die Maschine, wenn sie anfangen unangenehm zu riechen (im allgemeinen ca. einmal in der Woche, bei Nachtwindeln öfter).
- Stuhl-Verschmutzungen können kurz abgespült oder mit einem Schwamm abgewischt werden.
- Manche Fabrikate dürfen nur bei 40° gewaschen werden.
- Nicht zu viel Bleichmittel benutzen - darauf reagiert die Nässeschutzschicht empfindlich.
- Die Hosen trocknen in wenigen Stunden.
Schurwolle:
- Nur waschen, wenn sie durch Stuhlgang verschmutzt wurden oder nicht mehr dicht halten (das Wollfett ist dann aufgebraucht). Vom Urin reinigen sich die Höschen quasi selbst, indem dieser vom Wollfett verseift wird.
- Nicht auf der Heizung oder in der prallen Sonne trocknen.
- Bei Verschmutzungen möglichst schnell reinigen, bevor der Fleck antrocknet.
- Kleinere Verschmutzungen kann man stellenweise mit ein wenig Olivenseife auswaschen (danach die Stelle wieder einfetten).
- Für die richtige Wäsche Wollshampoo benutzen.
- Die meisten gewalkten oder gefilzten Wollhöschen dürfen bei 30° in die Waschmaschine. Bei gestrickten nur Handwäsche.
- Wolle niemals schrecken, d.h. keine schnellen Wechsel von warm auf kalt oder umgekehrt.
- Nachfetten spätestens nach drei Wäschen, besser aber jedes Mal.
- Dafür wasserlösliches Lanolin in einen Pumpdosierer geben, das Höschen (oder die einzelnen ausgewaschenen Stellen) einsprühen, und das Fett einkneten.
- Das Kochen von Wolle ist prinzipiell in einem Bad aus Wollfett unter langsamer Hitzezufuhr möglich, wenn Pilze sicher vertrieben werden sollen.
- Wollhosen brauchen mindestens zwei Tage, bevor sie wieder trocken und einsatzbereit sind.
Trocknen
Auf der Leine
- Sonne trocknet schnell und bleicht Flecken aus.
- Wind macht die Windeln schön weich.
Auf dem Wäscheständer
- In der Wohnung wird im Winter die ungesunde trockene Heizungsluft angefeuchtet.
- Im Kinderzimmer aufgestellt sind die Windeln dort immer gleich parat.
- Im Keller oder bei hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. feuchte Sommer) trocknen die Windeln sehr langsam.
- Unbewegt werden die Windeln steif. Dagegen hilft es, sie bereits abzunehmen, wenn sie kaum noch fühlbar feucht sind.
Im Trockner
- Belastet Umwelt, Windeln und Geldbeutel.
- Macht die Windeln weich und saugkräftig.
- Windeln laufen u.U. stark ein.
- Geht am schnellsten und macht am wenigsten Arbeit.
- Braucht am wenigsten Platz.
- Schonender ist es, die Windeln im Trockner nur anzutrocknen, und dann aufzuhängen.
Auch wenn es prinzipiell besser ist, keinen Trockner zu benutzen, ist es doch praktisch, einen im Hintergrund zu haben, wenn einmal wenig Zeit bleibt, oder die Windeln, z.B. in feuchten Sommern schwer trocknen. Wer meint, keinen Platz zum Trocknen der Windeln zu haben, kann auch einen Windeldienst in Anspruch nehmen.
Bügeln?
Auf diese Arbeit kann auch mit Rücksicht auf die Windeln gut verzichtet werden: Bügeln schwächt die Saugkraft und ist allenfalls angebracht um Soor-Pilze zu vertreiben.
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