Die menschliche Körpertemperatur bewegt sich zwischen 36 und 42°C. Zur Ermittlung des exakten Temperaturwertes stehen im Wesentlichen drei Technologien zur Verfügung:
- Flüssigkeitsmessung
- Elektronische Messung
- Strahlungsmessung
Vorgabe bei allen drei Technologien ist die Einrichtung einer so genannten „Maximum-Vorrichtung“. Dies bedeutet, dass der höchst gemessene Temperaturwert über einen bestimmten Zeitraum unverändert angezeigt wird, auch wenn das Instrument von der Messstelle entfernt wurde.
1. Flüssigkeitsthermometer
Flüssigkeitsthermometer sind so aufgebaut, dass sich in einem Container die Messflüssigkeit befindet und sich diese bei Erwärmung in einem angeschlossenen Kapillarrohr ausdehnt. Neben dem Kapillarrohr befindet sich eine Temperaturskala zur Ablesung des Messwertes. Eine so genannte „Maximum-Vorrichtung“ verhindert beim Erkalten der Messflüssigkeit das Zurückfließen dieser im Kapillarrohr. Aus diesem Grund müssen die Flüssigkeitsthermometer nach der Messung wieder „zurückgeschüttelt“ werden.
Als Messflüssigkeit dient z.B. eine Gallium-Legierung. Petroleum oder Alkohol können als Messflüssigkeit nicht verwendet werden, da zum einen ein Verhindern des Zurückfließens der Flüssigkeit bei Erkaltung mittels einer „Maximum-Vorrichtung“ nicht möglich ist, zum anderen bei Erwärmung diese Flüssigkeiten einer hohen Verdampfungsrate unterliegen.
Typisches Kennzeichen ist eine hohe Alterungsbeständigkeit, so dass sehr präzise Temperaturwerte ermittelt werden. Nachteilig ist eine vergleichsweise lange Messdauer. Dies hängt wiederum mit der schlechten Wärmeleitfähigkeit des Umhüllungsmaterials Glas zusammen.
Die Quecksilberthermometer wurden auf Beschluss der EU 2009 vom Markt genommen.
2. Elektronische Thermometer
Elektronische Thermometer verfügen über eine Messspitze, einen Startknopf und eine digitale Anzeige.
In der Messspitze befindet sich ein Thermistor, der bei Erwärmung seinen Durchgangswiderstand verändert. Gleichzeitig wird über die Batterie eine Spannung angelegt und der gefundene Wert in eine Digitalanzeige umgewandelt.
Von Vorteil ist die kurze Messdauer. Nachteilig ist die heterogene Messgenauigkeit in Abhängigkeit von den eingesetzten Komponenten. Neben der Verarbeitung spielt auch insbesondere der Kleber zur Fixierung des Thermistors und dessen Wärmeleitfähigkeit eine große Rolle. Zur Messung der Basaltemperatur empfiehlt sich, nur hierfür explizit angebotene Instrumente zur Messung der Basaltemperatur zu benutzen, die mit der entsprechenden Sorgfalt und mit qualitativ hochwertigen Materialien hergestellt werden.
3. Strahlungsthermometer
(a) Ohrthermometer
Ohrthermometer verfügen, anders als Digitalthermometer, über einen Infrarotsensor, eine Starttaste und eine Digital-Anzeige. Über den Sensor wird die vom Körper abgestrahlte Wärme erfasst. Der rückgekoppelte Wert wird ähnlich wie bei elektronischen Thermometern umgewandelt und als Digitalzahl zur Anzeige gebracht.
Von Vorteil ist die sehr kurze Messdauer von etwa einer Sekunde. Nachteilig ist, dass nur bei eindeutiger Positionierung des Thermometers im Ohr sowie sauberen Gehörgängen zuverlässige Temperaturmesswerte erwartet werden können. Erfahrungsgemäß empfiehlt es sich, mehrere Messungen durchzuführen und hieraus den höchsten Wert zu nehmen. Für die NFP sind Ohrthermometer nicht geeignet.
(b) Stirnthermometer
Stirnthermometer funktionieren ähnlich wie Ohrthermometer, wobei sie versuchen, über die Hautoberfläche Temperaturen abzugreifen. Von Vorteil ist die kurze Messdauer, nachteilig der durch Schwitzen begründete Wasserfilm auf der Stirn bei fiebriger Temperaturerhöhung, der die Messgenauigkeit beeinträchtigen kann. Auch diese Thermometer sind für die NFP ungeeignet.
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